


Heubach (PM) – „Das gab es vorher noch nie!“, jubeln die Geschäftsführer der Hirschbrauerei in Heubach, Alexander Caliz und Thomas Mayer. „Gleich drei von unseren Kunden dürfen wir in diesem Jahr seit nunmehr 100 Jahren zu unserem Kundenstamm zählen“, erklären Sie weiter. Eigentlich wäre es bereits im Januar so weit gewesen, die hundertjährigen Jubilare gebührend zu würdigen, allerdings befand sich zu dieser Zeit die komplette Gastronomiebranche coronabedingt im Lockdown, weshalb weder Kunde noch Brauerei Lust hatten, ohne Emotionen und Festle dieses Dreierjubiläum anständig zu feiern. Zwar ist die Corona-Situation erneut sehr angespannt, doch man wollte unbedingt noch in diesem Jahr einen Termin zur Würdigung und Übergabe der Urkunden finden. „Das ist gar nicht so leicht, wenn gleich drei Gastronomien bzw. deren Inhaber unter einen Hut gebracht werden müssen“, erklärt Thomas Mayer.
Aber wer wird denn nun bereits seit 100 Jahren mit frischem Bier aus der Heubacher Brauerei versorgt? Es dreht sich um den Deutschen Kaiser in Heubach, die Gaststätte Adler in Heuchlingen und das Wanderheim Naturfreundehaus auf dem Himmelreich. „Alle drei Objekte werden seit 1921 in unserem Kundenstamm geführt und erhielten regelmäßig Ware – und das bis heute“, stellt Alexander Caliz mit Stolz in der Stimme fest.
Hans Peter Vogel, der seit mehreren Jahrzehnten erfolgreicher Betreiber des renommierten Hotelgasthofs Deutscher Kaiser am Heubacher Marktplatz ist, erzählt aus der bewegten Geschichte des Hauses: „David Vogel, mein Großonkel, übernahm 1921 die im Jahre 1860 von seinem Schwiegervater eröffnete Gastwirtschaft mit Metzgerei. Ersterer war es auch, der vor mittlerweile einhundert Jahren das erste Hirschbräu Bier geliefert bekam. 1932 ließ er dann im Rahmen eines großen Umbaus einen Saal im ersten, sowie Fremdenzimmer im zweiten Obergeschoss errichten. Mein Vater, Paul Vogel, übernahm den Betrieb im Jahre 1953 und kümmerte sich als Metzgermeister vornehmlich um die Metzgerei. Das Restaurant wurde in den Jahren 1975 bis 1989 in enger Zusammenarbeit mit der Hirschbrauerei verpachtet, weshalb auch in dieser Zeit kräftig Heubacher Bier ausgeschenkt wurde“, lacht der gelernte Küchenmeister, welcher diese Tradition seit 1989 ununterbrochen fortführt.
Beim Adler in Heuchlingen war es etwas anders, denn hier wurde bis 1921 die Adler-Brauerei betrieben. Metzgermeister Albert Jettinger muss schmunzeln, wenn er von dieser Begebenheit berichtet, denn eigentlich existiert der Adler bereits seit dem 14. Jahrhundert und ist wohl das älteste noch bestehende Gebäude in Heuchlingen mit seinen 655 Jahren – sogar älter als die Hirschbrauerei in Heubach, welche im Jahre 2025 das 300-jährige Jubiläum feiern wird. „Do seid Ihr Jongspond dagegen, mit Eure 300 Johr“, lacht er. Jettinger erzählt weiter aus der damaligen Zeit, denn ein großer Umbruch bahnte sich im Adler an. Der Großvater von Albert Jettinger ließ in die Räumlichkeiten der alten Brauerei im Jahr 1921 eine Metzgerei einbauen. Man konzentrierte sich auf die Fleischverarbeitung anstatt der Verarbeitung von Hopfen und Malz. Seit diesem Zeitpunkt existiert also einerseits die Metzgerei und andererseits die Kundenbeziehung zur Hirschbrauerei in Heubach, von welcher man fortan das Bier bezog! Mit einem lachenden und einem weinenden Auge berichtet Jettinger abschließend von seinen erst jüngst bekannt gewordenen Plänen der Übergabe seines Betriebs an den Gmünder Fleischermeister Kilian Nagel: „Leider geht die Tradition der Gastronomie mit Festen und Veranstaltungen im Adler nun zu Ende. Meine Frau und ich freuen uns jedoch sehr, dass wir in Zukunft mehr Zeit für uns haben werden und wissen unsere Metzgerei in guten Händen.“
Das Naturfreundehaus Himmelreich wird vom Naturfreundehaus Himmelreich e. V. betrieben, dessen Vorsitzender, Dietmar Drochner, seit den letzten Jahren und auch aktuell stets auf der Suche nach neuen Mitgliedern und Helfern ist, welche bereit sind, Hüttendienste an den Wochenenden zu übernehmen. „Es ist schade, dass wir diese gemütliche Ausflugsgaststätte in einem herrlichen Wandergebiet bisweilen einfach geschlossen lassen müssen, da uns schlichtweg die Helfer fehlen“, bedauert er zutiefst. Dabei hat der Verein bzw. das Naturfreundehaus eine bewegte Geschichte, in welcher es immer wieder darauf ankam, über von Idealismus geprägte Mitglieder zu verfügen, welche bereit waren, auch in sehr schwierigen Zeiten dem Verein zur Seite zu stehen, berichtet Gerd Schneider, Vorstand der Naturfreunde e. V. – Ortsgruppe Schwäbisch Gmünd. Allein die Wiederbelebung der Naturfreunde nach dem 1. Weltkrieg war alles andere als selbstverständlich. 1920 errichtete man ein Wanderheim auf dem Himmelreich, welches bereits 9 Jahre später einem großen Brand zum Opfer fiel und fast vollständig zerstört wurde. Unter größten Anstrengungen begannen die Mitglieder das Haus wieder aufzubauen und konnten 1930 die Einweihung des heutigen Naturfreundehauses feiern. Vor und während des 2. Weltkriegs wurde der Naturfreunde-Verein verboten, deren Haus von den Nationalsozialisten beschlagnahmt und in Hermann-Göring-Haus umbenannt. Nach dieser schlimmen Zeit konnte sich der Verein glücklicherweise schnell wieder zusammenfinden und mit der Hilfe von alten und jungen Mitgliedern das durch die Enteignung demolierte Haus erneut renovieren und bereits ab 1946 wieder als Wandergaststätte und Wanderherberge betreiben. Es folgten weitere Meilensteine, wie z. B. der Anschluss an die Bargauer Wasserversorgung Anfang der Sechzigerjahre, was durch den immer größer werdenden Zustrom an Wanderern notwendig wurde. Ein Haus mit Geschichte also, welche auch stets durch die Hirschbrauerei in Heubach begleitet wurde. Sei es durch die Zurverfügungstellung von Wirtschaftsmöbeln oder den Einbau einer neuen Thekenanlage. Die Zusammenarbeit war immer partnerschaftlich und auf Augenhöhe, weshalb man sich auf eine weitere gute Zusammenarbeit sehr freut. Voraussetzung ist allerdings das Finden neuer Mitglieder und Helfer.
„Die Heubacher Brauerei bedankt sich bei allen Jubilaren für das in den vergangenen 100 Jahren entgegengebrachte Vertrauen – dieser Dank gilt sowohl mehreren Generationen der Inhaberfamilien als auch Generationen von Vereinsmitgliedern, welche uns und unseren Vorfahren bereits das Vertrauen als Lieferant geschenkt haben“, danken die Geschäftsführer. Des Weiteren stellen sie fest: „In der heutigen schnelllebigen Zeit tut Konstanz so gut! Trotz vielen Veränderungen, sowohl im Privatleben als auch im geschäftlichen Bereich, sind solch langjährige Kundenbeziehungen gewisse Pfeiler im Leben, an denen man Orientierung hat und aus denen man auch als Unternehmen in schwierigen Zeiten Kraft schöpfen kann. Wie ein Elternhaus in dem man aufwächst. Es gehört einfach zum Leben dazu. Ein Hoch auf den regionalen Zusammenhalt, auf örtliche Handwerker, Landwirte, Metzger, Bäcker, Gastwirte und Vereine. Wir zusammen stärken unsere Region und schaffen für uns und unsere Nachkommen ein lebenswertes und zukunftsfähiges Umfeld! Nochmals herzlichen Dank“, beenden die Heubacher Brauer die kleine Feier und übergeben die Urkunden nebst 100 Liter Freibier.
Heubach (PM) – In den vergangenen Wochen kam es immer wieder zu Reklamationen beim Heubacher Uralb Spezial, da manche Flaschen geschmacklich nicht einwandfrei waren. „Es tut uns leid, dass unsere Kunden teilweise mit Uralb Spezial beliefert wurden, das nicht unseren geschmacklichen Vorgaben entspricht“, entschuldigen sich die beiden Geschäftsführer und Mitinhaber der Heubacher Brauerei, Alexander Caliz und Thomas Mayer. Das Tückische für die Qualitätssicherung der Hirschbrauerei war, dass es immer nur einzelne Flaschenreihen gewesen sind, die dieses Phänomen aufwiesen. „Der viel größere Teil der Abfüllungen war in Ordnung“, erklärt Alexander Caliz, und Thomas Mayer ergänzt: „Von den beeinträchtigten Flaschen ging zu keinem Zeitpunkt irgendeine gesundheitliche Gefahr für die Konsumenten aus. Es war einfach kein Genuss, dieses Bier zu trinken“. Betroffene Kunden können über den Handel oder direkt bei der Heubacher Brauerei ihre Kisten kostenlos tauschen.
„Bier ist ein Naturprodukt und wird in Heubach auch nicht künstlich haltbar gemacht“, betonen Caliz und Mayer unisono und bringen nochmals ihren persönlichen Ärger zum Ausdruck, dass das überhaupt passiert ist. „Trotz regelmäßiger Untersuchungen in unserem gut ausgerüsteten Brauereilabor gab es bei keiner Stichprobe vor der Auslieferung ein auffälliges Ergebnis“, versichert Alexander Caliz. Dies habe auch ein externes, renommiertes Prüflabor bestätigt. „Wir haben unsere gesamte Brauerei und unseren Brauprozess analysiert, Leitungswege und Ventilstationen zerlegt, Dichtungen getauscht, das volle Programm, so dass das Problem jetzt definitiv behoben ist“, so Caliz.
Zum besseren Verständnis könne man die Qualitätsschwankungen als eine unbeabsichtigte Nachgärung erklären, die erst 3-4 Wochen nach der Abfüllung zu Veränderungen des Geschmacks führt. Das Problem sei in der Branche bekannt und könne bei Brauereien jeder Größenordnung vorkommen. „Es kann trotz größter Sorgfalt im Braubetrieb passieren“, betont Mayer und verweist dabei auch auf die Aussagen des Betriebsberaters aus dem externen Prüflabor. „Gegenüber dem Kunden werden Probleme dieser Art gemeinhin natürlich ungern kommuniziert. Wir wollen aber ehrlich damit umgehen“, sagen Caliz und Mayer. Davon betroffen sein können die Uralb-Spezial-Abfüllungen mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum zwischen 11.05.2022 und 28.06.2022. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist unten auf dem Rückenetikett abgedruckt.
„Trotz der Tatsache, dass wir größtenteils die Ware bereits ausgetauscht haben, können sich nach wie vor vereinzelte Kisten aus den vergangenen Abfüllungen in den Getränkemärkten und in Kellern der Konsumenten befinden“, verdeutlicht Alexander Caliz. Sollte also jemand eine solche Kiste besitzen, könne diese selbstverständlich im Handel oder direkt bei der Brauerei umgetauscht werden. „Wir haben sogar noch eine kleine Überraschung parat für diejenigen, welche direkt zu uns in die Brauerei kommen“, versprechen die Geschäftsführer und bitten alle betroffenen Uralb-Kunden nochmals um Entschuldigung.
Das Führungsteam der Hirschbrauerei, Alexander Caliz, Braumeister Ziegler und Thomas Mayer (v. l. n. r.) entschuldigt sich
Heubach (PM) – „Nicht nur bei den Olympischen Spielen gab es im vergangenen Monat Juli Medaillen zu gewinnen“, scherzt der Heubacher Braumeister Bastian Ziegler gegenüber unserer Zeitung, „Medaillen gab es auch beim International Craft-Beer-Award des Meininger Verlags!“ Im Meininger Verlag sind einige der größten und maßgeblichen Getränkezeitschriften (Getränke Zeitung, Craft-Beer Magazin, Weinwirtschaft, usw.) und Getränkejournalisten beheimatet. Geballte Fachkompetenz also, wenn es um das Thema Bewertung und Auszeichnungen von Getränken geht.
Der „Meininger‘ s International Craft Beer Award“ ist ein für Bier einzigartiger Wettbewerb. Ein über 50-jähriger Erfahrungsschatz im Bereich der Verkostung und Bewertung von Getränken schlägt sich in der Qualität der Jury nieder, welche den teilnehmenden Brauereien nicht nur Medaillen für Biersorten verleiht, sondern diese auch individuell bewertet und beschreibt. Dadurch wird ein direkter Vergleich mit anderen Bieren ermöglicht und alle Teilnehmer erhalten ein detailliertes Feedback. Ferner ist die Medaillenvergabe auch streng begrenzt und unterliegt nicht der Gefahr einer inflationären Entwicklung, wie es bei anderen auch teils sehr bekannten Medaillenvergaben der Fall ist.
Im Juli-Tasting des diesjährigen Wettbewerbs wurden Biere aus der Kategorie „Helles“ unter die Lupe genommen. Hierbei konnte das HEUBACHER Uralb Spezial unter allen Teilnehmern eine sensationelle Silbermedaille erringen, was insbesondere den Heubacher Braumeister stolz macht.
Die Geschäftsführer der Hirschbrauerei Heubach, Alexander Caliz und Thomas Mayer, freuen sich gleichermaßen mit ihm: „Wir gratulieren Braumeister Ziegler zu dieser Auszeichnung, welche unsere seit Jahren gelebte Qualitätsphilosophie unterstreicht. Wir haben mit unserem Uralb Spezial seit Generationen ein hervorragendes, regionales Helles im Programm, welches bodenständig, schwäbisch und ohne Firlefanz daherkommt!“
Heubach (PM) – „Natürlich haben wir momentan mit der Corona-Krise zu kämpfen“, sagen die Geschäftsführer der Heubacher Brauerei, Alexander Caliz und Thomas Mayer auf Nachfrage. Trotzdem ist man fest entschlossen, alles zu tun, um auch in diesen schwierigen Zeiten die bekannten Heubacher Biere und Limonaden für Kunden und Freunde in gewohnter Qualität und Frische anbieten zu können. Seit November vergangenen Jahres sind alle Wirtschaften und Gastronomiebetriebe geschlossen, Vereinsheime verwaist, und an Festveranstaltungen wird auch weiterhin nicht so schnell zu denken sein. „Dies alles schmerzt uns sehr“, geben die Geschäftsführer zu bedenken. „Wir haben uns dazu entschlossen, dass wir trotz der teilweise komplett zum Erliegen gekommenen Absätze bei Vereinen und Institutionen unsere Sponsoringzusagen in diesem Bereich uneingeschränkt erfüllen und somit unser Engagement in und für die Gesellschaft aufrechterhalten.“ Das alles sei für die Traditionsbrauerei aus Heubach ein erheblicher Kraftakt, aber: „Wir sind ein bodenständiger, über viele Generationen gewachsener Familienbetrieb, und das macht uns stark für solch eine Krise. Wir werden uns den Herausforderungen stellen und mit Sicherheit meistern“, sind sich die beiden Geschäftsführer und Teilhaber der Hirschbrauerei einig.
Hierzu appellieren sie aber auch an die Menschen der Region:
„In dieser bisweilen zermürbenden Situation müssen wir lernen, uns an den kleinen, wesentlichen Dingen zu freuen.“ Das könne z. B. eine schöne Wanderung mit einem zünftigen Vesper und einem Fläschle Bier im Rucksack sein. In diesem Frühjahr werde es darauf ankommen, nochmals alle Anstrengungen zu meistern und gemeinsam im Sinne der Gesellschaft zu handeln. „Wir leben hier am Rande der Ostalb in einem einzigartig schönen Flecken mit einer beachtlichen Vielfalt an Landwirten, Bäckereien, Metzgereien und Familienbetrieben. Dies gilt es zu bewahren! Deshalb möchten wir Sie, liebe Leser, im Namen aller örtlichen Produzenten und Händler bitten, die regionalen Produkte einzukaufen und somit zum Erhalt dieser Arbeitsplätze beizutragen.“
Befragt nach Ihrem Lieblingsbier für die Krise geben uns die Geschäftsführer der Heubacher Familienbrauerei augenzwinkernd noch einen Tipp mit auf den Weg: Ein aus aktueller Verbrauchersicht viel beschworener Bierstil sei das bayerische Helle nach Vorbild einer alten Münchner Brauerei. Dies würde von vielen Braukollegen momentan einfach kopiert und in der bauchigen Halbliterflasche mit weiß-blauem Etikett und altbayerischen Namensgebungen verkauft. „Das ist sehr schade, denn abkupfern ist langweilig. Wir Heubacher haben seit Generationen ein regionales Helles im Programm! Unser HEUBACHER Uralb Spezial ist vom Bierstil her genau dasselbe, nur eben bodenständig, schwäbisch, ohne Firlefanz und seit Urzeiten gut!“
HEUBACH (nb) - Gaststätten haben geschlossen, Volksfeste und andere Feierlichkeiten finden nicht statt - eine Situation, die ganz deutlich auch die Brauereien zu spüren bekommen. Fassbier für Restaurants, Kneipen und Großhändler ist fast unverkäuflich...
Quelle Rems-Zeitung vom 02.03.2021